Deutsche Riesen Frankenberg/Sa. H.J. Roick

Über mich

Vom Kaninchenhalter zum Kaninchenzüchter

 

Schon als Kind entwickelte sich bei mir eine Liebe zu den Tieren. Meine Eltern hatten aufgrund der Ernährungsprobleme in den Nachkriegsjahren immer Kaninchen gehalten.

Zum Studium kam ich mit verschiedenen Tierrassen in Kontakt und es entstand immer mehr das Interesse an der Tierhaltung. Besonders bevorzugt waren Pferde, Hunde, Schafe und natürlich auch große und kleine Kaninchenrassen. Leider war es mir als Stadtmensch nicht vergönnt, eine eigenständige Tierhaltung aufzubauen.

Bei meinem Umzug nach Hainichen war mir jetzt die Möglichkeit gegeben, selbst Tiere zu halten und zu züchten. Es begann mit Kaninchen, dazu kamen im Verlaufe der Jahre Pferde, Deutsche Doggen, Langhaardackel und auch Schafe.

Beruflich war ich jedoch stark beansprucht, so dass dieses Hobby meine ganze Freizeit in Anspruch nahm. Durch meine sportliche Tätigkeit im Pferdesport und später als Preisrichter auf Turnieren kam ich immer mehr zu dem Entschluss, meine Tierhaltung zu erweitern und durch viele Gespräche mit Gleichgesinnten konnte ich meine bis dahin gewonnenen Fähigkeiten und Fertigkeiten auf dem Gebiet der Haltung und Fütterung erweitern.

Wie es zu DDR-Zeiten üblich war, wurden die Kaninchen als Schlachttiere an die VEAB (Volkseigener Erfassungs- und Aufkaufbetrieb) verkauft. Bei der Abgabe der Tiere sprach mich der damalige Vorsitzende des Kaninchenvereins S205 Hainichen Hans Martin an, ob ich mit diesen schönen Riesen nicht Vereinsmitglied werden möchte.

Ich besucht die erste Versammlung und musste feststellen, dass die Mitglieder wirklich ganz liebe und nette Zuchtfreundinnen und Zuchtfreunde waren. Jeder bot mir sofort Hilfe und Unterstützung an und so wurde ich ganz schnell ein vollwertiges Mitglied dieser Gemeinschaft und konnte bereits im Jahr 1969 den ersten Pokal erringen. Meine gezüchteten Rassen waren zu dieser Zeit „Deutsche Riesen“ wildfarben und krasser Gegensatz „Hermelin“ Rotauge.

Die Beschaffung von Futter war damals nicht das Problem, da es ja bei der Abgabe der Tiere an die VEAB Kleie-Gutscheine gab und zum Anderen Brot, Brötchen und Kartoffeln im Handel ganz, ganz preisgünstig zu kaufen waren noch dazu, wenn man die richtigen Kontakte hatte, „altbackenes“ Brot und Brötchen für Pfennige zu erwerben. Gras wurde an den Straßenrändern und Feldrainen mit der Sense gehauen und auch dort Heu gewonnen.

Die Fütterung zu dieser Zeit bestand aus den oben genannten Futtermitteln.

Anderes Futter, welches man heute kennt, kam nicht zum Einsatz.

Von Beginn des Züchterdaseins bis zum heutigen Zeitpunkt gab es immer nur eine im Vordergrund stehende Rasse und das waren die DEUTSCHEN RIESEN grau, die ja dann später in wildfarben umbenannt wurden. Wie heißt es so schön: „Einmal Riesen, immer Riesen“. Wer einmal diese majestätischen Tiere im Stall hat, kann sich von diesen nicht mehr trennen. Jungen Züchtern muß ich aber trotzdem an dieser Stelle sagen Riesen schreiben in Fütterung, Zucht und Haltung ihre eigenen Gesetze. In weiteren News werde ich versuchen, zu den Besonderheiten meine Erfahrungen darzulegen. Zusätzlich wurde weiterhin immer eine zweite Zwergenrasse gehalten z. Bsp. Zwergwidder grau, schwarz und blau, Zwergschecken schwarz-weiß und Hermelin Blauauge. An diesen Tieren konnte man ohne großen Futteraufwand die Probleme der Genetik, Aufzuchtmethoden und –formen der Haltung und vieles mehr ausprobieren.

Aus beruflichen Gründen musste ich auch einige Jahre mit der Zucht und den Ausstellungen aussetzen, aber Tiere waren immer im Stall.

Nach der Wende begann der große Wettlauf ganz schnell an das gesamtdeutsche Niveau der Rassekaninchenzucht anzuknüpfen. Neues Tiermaterial musste beschafft werden, die neu im Handel zu kaufenden Futtermittel konnten ausprobiert werden und vieles mehr.

Bei der Beschaffung der Tiere kamen auch die alten Zuchtfreundschaften wieder in Erinnerung. An dieser Stelle möchte ich mich bei den Zuchtfreunden Siegfried Liebelt und Gerd Reuther ganz herzlich bedanken, die mich mit guten Zuchttieren unterstützten. Auf größeren Ausstellungen schaute man sich natürlich nach den passenden Riesen um, die zur Verbesserung der eigenen Zucht in Frage kamen.

So kam es auch, dass mich die Kaninchen von Ewald Kremer in Körperform und –bau, Kopf und Ohr sowie Fell sehr begeisterten. Ich kannte Ewald zu diesem Zeitpunkt nur vom Internet über seine Homepage, seine wertvollen Informationen und natürlich auch seine großen Erfolge.

Daraufhin rief ich bei Kremers an, seine Frau war gleich ganz nett am Telefon, als ich mich vorstellte und mein Anliegen vorbrachte. Sie übergab mich an Ewald weiter, der sich sehr geduldig meine vielen Probleme in der Zucht anhörte. Das Hauptproblem war, dass die Tiere noch große Mängel im Fell besaßen. Noch im gleichen Jahr erhielt ich eine wunderbare Häsin, die mir auch einen sehr schönen Wurf brachte und ich bestellte für das Jahr darauf auch einen Rammler. Zu diesem Zeitpunkt entwickelte sich immer mehr eine seines gleichen suchende Züchterfreundschaft, leider aber immer nur telefonisch und nie hatten wir uns persönlich von Auge zu Auge gesehen. Und dann war es soweit, wir lernten uns auf einer Bundesschau persönlich kennen und seither hat sich diese Freundschaft weiter vertieft. Ständig tauschen wir uns über Erfolge und Misserfolge aus. Diese Unterstützung mit Zuchttieren und seinen Ratschlägen zahlte sich bald aus. In Karlsruhe 2013 stellte ich dann auch einen Klassensieger aus der Verpaarung Kremer x Kremer. Weitere Erfolge dieser Zuchtlinie waren der Verkauf von 4 Tieren nach Dubai, mehrere Tiere nach Polen und noch heute ist die Frage nach Kremerblut von vielen Züchtern bei mir zu hören.

Ich hoffe, dass diese Freundschaft noch lange bleibt und an dieser Stelle sage ich der Familie Kremer ein ganz, ganz herzliches Dankeschön.

Hoffen wir, dass die Gesundheit uns die Möglichkeit gibt, weiter diese großen, schweren Tiere zu züchten.

 

Zu den Deutschen Kleinwiddern – auch hier kam ich durch eine Züchterfreundschaft zu der Rasse und auch zu den exotischen Farbenschlägen. Der Vorsitzende des Widderclub Sachsen und der Sparte Chemnitz Maxim Steinhardt unterstützte mich bei der Auswahl und Beschaffung des Zuchtmaterials und ist ein ständiger Berater und sehr kritischer Beurteiler vor Ausstellungen und bei der Zucht. Auch an dieser Stelle möchte ich Maxim für seine Unterstützung Dank sagen.

In weiteren News werde ich auch versuchen, meine Erfahrungen mit diesen schwer (besonders in Farbe und Körperbau) zu züchtenden Tieren an junge Züchter weiterzugeben.

 

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